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Das Neueste rund ums Felsenmeer
Saisoneröffnung am Felsenmeer war gut besucht

Tierische Saisoneröffnung am Felsenmeer
Reichenbach. Mit verschiedenen tierischen und menschlichen Gästen eröffnete das Felsenmeer Informationszentrum (FIZ) bei strahlendem Sonnenschein zum ersten Feriensonntag seine diesjährige Saison. Die Mitarbeiter des FIZ hatten zahlreiche Mitmachaktionen für Groß und Klein vorbereitet und damit vor allem den jüngeren Besuchern viel Freude bereitet. So konnten in den Fühlkästen verborgene Schätze erraten werden. Zur Belohnung gab es kleine Überraschung. Beim Edelsteinsieben durfte jeder drei Mal Sand sieben. Die dabei gefundenen Edelsteinschätze konnten mitgenommen werden. Für eine kreative Dekoration der Ostertafel zuhause wurden zahlreiche Anregungen zum Basteln geboten. Aus Korken entstanden bunte Häschen und aus Eierkartons bunte Blüten. Eierbecher aus Eierkartons in Form eines Huhns mit bunter Feder konnten ebenfalls gebastelt werden.
Im Info-Zentrum gab es wie immer Wissenswertes zur Geologie und Natur des Felsenmeeres oder der Tätigkeit römischer Steinarbeiter zu entdecken. Dabei war eine ganz besondere Attraktion die römische Pendelsäge. Wer mochte konnte am dem Nachbau unter fachkundiger Anleitung Mela-Quarz-Diorit wie zur Römerzeit sägen. Keine schaffte es den Stein vollständig zu zerteilen. Natürlich gab es auch hier für die schweißtreibende Arbeit eine kleine Belohnung.
Als tierische Gäste kamen die beiden Alpakas von Wilhelm Trodt, die öfters im Felsenmeer zu bestaunen sind. Wollig zart und handzahm hatten sie nichts gegen Streicheleinheiten einzuwenden. Zwei Ponys präsentierte die Felsberg Ranch, die sich trotz der Besucherströme gerne streicheln ließen. Prächtige Exemplare der Bielefelder Kernhühner von der Felsbergranch ließen sich sehr unaufgeregt von allen Besuchern bestaunen. Die Begeisterung der Kinder an dem Programm war so groß, dass es schwierig war, die Veranstaltung um 18 Uhr zu beenden. Viele Besucher wollen unbedingt wieder kommen.
Voll des Lobes über das Engagement der FIZ-Mitarbeiter war der Geschäftsleiter des FIZ, Günther Dekker, der sich über den Ansturm an diesem Sonnentag freute. koe
Saisoneröffnung am Felsenmeer

Am ersten Feriensonntag der Osterferien möchte das Team des Infozentrums seine Besucher mit kleinen Attraktionen überraschen. Dazu hat es einige große und kleine Tiergäste eingeladen, die sich sicher gerne bestaunen und vielleicht auch streicheln lassen. Mit dabei sind auch Ponys von der Felsberg Ranch zum Streicheln und Bestaunen.
Alle, die gerne kreativ tätig werden möchten, können unter Anleitung unserer Mitarbeiter Originelles für den Ostertisch zaubern, Edelsteine sieben und verborgene Schätze in den Fühlkästen erraten oder die handgefertigten Felsenmeer Holzbuntstifte mit Gravur direkt vom Künstler erstehen.
Natürlich gibt es wie immer in unserem Infozentrum Wissenswertes zur Geologie und Natur des Felsenmeeres oder der Arbeit römischer Steinarbeiter zu entdecken. Wer möchte kann unter Anleitung Steine sägen wie zur Römerzeit.
Das Alles und noch vieles mehr und das Beste ist der Eintritt ist frei.
Neues Programm im Felsenmeer Informationszentrum

Die großen Tiere bleiben während des Trubels meist verborgen, doch hinterlassen sie Spuren. Wenn man die Tierspuren erkennt, kann man sie dem passenden Tier zuordnen und daraus viel über Ihr Leben lernen. Bei einer kleinen Wanderung rund um das Felsenmeerinformationszentrum versuchen wir die verborgenen Bewohner unseres Naturschutzgebietes zu entdecken.
Unsere Touren sind für EntdeckerInnen ab 7 Jahren. Treffpunkt ist das FIZ, Dauer 2 Stunden
Leitung: Stefanie Richter
Kosten: Kinder: 3 €, Erwachsene: 5 €,
Anmeldung unter: information@felsenmeer.eu oder telefonisch: 06254-940160
Bildungsausflug der FIZ Mitarbeiter

Schon vor dem Lobdengau-Museum - das Gebäude war übrigens ein ehemaliger Bischofssitz - empfing Museumsleiter Dr. Andreas Hensen die eher kleine Gruppe der Felsenmeerführer mit ihrem Geschäftsführer Günther Dekker.
Bei dem geführten Rundgang durch die sehr anschaulich und informativ ausgestatteten Räume der Sonderausstellung "Große Welten - Kleine Welten" erläuterte eine Archäologiestudentin die Entwicklung der Stadt vom spätrömischen Siedlungs- und Militärplatz über die Grabfunde der Völkerwanderungszeit bis zur frühmittelalterlichen Grundherrschaft des Reichsklosters Lorsch. Besondere Freude kam auf, als die Leihgabe aus dem Reichenbacher Infozentrum, die römische Zweispitzhaue, bewundert werden konnte. Zu bestaunen war ebenso die Anfang des 3. Jahrhunderts entstandene Jupiter-Gigantensäule. Sie ist ein herausragendes Denkmal für die Zeit der Alemanneneinfälle. Die Gruppe merkte auf, als sie von dem Plan erfuhr, demnächst diese Säule als kleines Schokosouvenir anzubieten.
Das gemeinsame Mittagessen brachte Erholung und gab die Kraft für die nun folgende Stadtführung. Neben den alten Mauern, dem spätrömischen Burgus, die bei einem Bau der Tiefgarage entdeckt wurden, präsentierte der Stadtführer die beeindruckenden Reste von einer der größten römischen Marktbasiliken.
Besonders bemerkenswert, dass in der Mitte des 13. Jahrhunderts genau an dieser Stelle der Bau der Sankt-Gallus-Kirche begonnen wurde.
Wechselvolle Kirchengeschichte
Bei seinen Erläuterungen um die wechselvolle Geschichte der Kirche verwies der Stadtführer noch besonders auf das Jahr 1565: Beim sogenannten "Bildersturm" wurden alle bildlichen Darstellungen gnadenlos zerschlagen. Was das letzte Jahrhundert betraf, so durfte ein Blick auf die großartige Gründerzeitvilla der Familie Benz, die dort seit 1905 ihr Zuhause hatte, nicht fehlen. Der Nachbau des "motorisierten Dreirads", mit dem Berta Benz 1888 und ihre beiden Söhne eine 106 Kilometer lange Fahrt von Mannheim nach Stuttgart unternommen hatten, wurde besonders bestaunt.
Red
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 18.11.2017
Stimmungsvolle Fackelwanderung zum Saisonabschluß

Schon der Name Felsberg zeigt an, welche Bedeutung die Steine dort immer hatten. Es handelt sich um Quarzdiorit, meist wird aber vereinfacht von Granit gesprochen - ein schwarzer Stein mit weißen Einsprengseln. Heidi Adam fragte nach dem alten Spruch aus der Schule: "Feldspat, Quarz und Glimmer - die drei vergeß' ich nimmer." Eine Frau erklärte, dass man sich damit einprägen kann, aus welchen Mineralien Granit hauptsächlich besteht.
Die Römer haben auf ihrem Eroberungszug durch Germanien am Felsberg als erste Steine abgebaut. Das bezeugen die Riesensäule, Altar und Riesenkiste, die man heute hier noch besichtigen kann. Von Italien aus eroberten sie Germanien, reisten auf den den Flüssen durchs Land und bauten Häfen. Auf Schiffen transportierten sie unter anderem die Steine aus dem Felsenmeer.
Viele Jahrhunderte herrschte Ruhe
Die römischen Soldaten wollten mit ihren Waffen auf Wagen über Land fahren. Die Wagen hatten Eisenräder, die im Boden steckenblieben. Daher pflasterten die Legionäre die Wege mit Steinen und befestigten sie mit Bordsteinen. So war sichergestellt, dass die Eisenräder auf der Straße blieben. Ebenso holten die Römer Steine für Säulen und Platten aus dem Felsberg.
Heidi Adam gab das Kommando zum Start der Wanderung entlang eines Wegs, der mit Teelichtern bis hoch zur Hütte markiert war. Dort angekommen berichtete sie weiter. Viele Jahrhunderte lang passierte nach dem Abzug der Römer im Felsenmeer nichts, "außer dass die Einheimischen über den harten Stein meckerten", wie Adam anmerkte.
1879 tauchten Steinhauer und Steinmetze aus Böhmen im Odenwald auf. Die Handwerker zeigten den Einheimischen, wie sie die Steine als Fundament beim Hausbau nutzen konnten und wie man Quader und Schotter herstellen kann.
Um 1872 kam eine Firma aus Frankfurt ins Lautertal. Sie wollte mit den Felsbergsteinen eine Steinbrücke bauen. Also bauten ab 1879 ein bis zwei Mann hier Steine ab. 1880 kamen Steinhauer aus Tirol und Bayern, um Syenite abzubauen, ein Gestein, das reich an Feldspäten und arm an Quarz ist. Ihnen folgten Arbeiter aus Schlesien und Böhmen. Viele Häfen am Rhein sind mit Granit aus dem Felsberg gebaut; ebenso die Molen, um die Ufer zu befestigen. Steine wurden bis nach Holland gebracht. Auch die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Berlin wurde aus Felsbergsteinen gebaut, im Zweiten Weltkrieg aber beschädigt. Die alte Bausubstanz ist noch teilweise erhalten.
Ab 1883 wurden bei der Firma Kreuzer in Bensheim die ersten Steine geschliffen, ab 1883 auch bei der Firma Kreuzer & Böhringer. Um 1876 arbeiteten im Felsenmeer die ersten Gastarbeiter aus Italien. Für die Arbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Sommer gab es fünf Mark am Tag. Zu dieser Zeit gab es 13 Steinbrüche im Lautertal.
Freitags gab es den Lohn
1889 wurde in Reichenbach die erste Steinschleiferei eröffnet. Es entstanden die Hessischen Granit- und Syenit-Werke. Die Steine wurden zum Bahnhof nach Bensheim gebracht und von dort in alle Welt transportiert. Im 18 und 19. Jahrhundert arbeiteten in der Deutschen Steinindustrie rund 230 Leute. Durch die Steinverarbeitung konnten die Dörfler in ihrem Dorf bleiben und hier arbeiten. Immer am Freitag gab es den Wochenlohn in bar. Die Frauen holten ihre Männer samt Lohn ab, damit das Haushaltsgeld auch wirklich zu Hause ankam.
Die Männer schufteten schwer in den Steinbrüchen, hingen in Strickleitern und warteten in der Mittagspause darauf, dass die Frauen ihnen das Essen im "Henkelmann" brachten.
Bis 1950 wurde die Steinblöcke mit Pferdefuhrwerken ins Tal gebracht, auf die sie zuvor mit einem Kran gehoben worden waren. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Arbeit sehr schwer; 1903 kämpften die Arbeiter für mehr Lohn. Nach dem Weltkrieg und mit der Weltwirtschaftskrise hatte die Steinindustrie allerdings noch weniger Aufträge. Das änderte sich, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen und ihre Prunkbauten in Berlin und Nürnberg begannen. Zahlreiche Aufträge gingen auch ins Lautertal.
Bis 1955 wurde Granit im Felsberg abgebaut für Grabsteine und Häuser. Dann kamen zunehmend billige Steine aus Südafrika, Brasilien, Skandinavien und Indien auf den Markt. Zuerst wurden diese Steine noch hier bearbeitet, später wurde auch das aus Kostengründen ins Ausland verlegt. Heute kommen die preisgünstigen Grabsteine aus Indien und China. 1970 machte der letzte Betrieb im Felsenmeer dicht.
Hans-Peter Hubrich führte die alten Geräte vor, Schmiede und Amboss. Akkordeonmusik steuerte Dr. Joachim Bartl bei. Mit viel Wissen über die Steinindustrie marschierten die 50 Besucher mit Fackeln in den Händen zurück zum Parkplatz.
© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 06.11.2017
Fackelwanderung im Herbst

Natürlich gehört zu einer Wanderung im abendlichen Felsbergwald auch eine Stärkung in Form von Getränken und einem kleinen Imbiss, damit sie noch eine Weile bei guten Gesprächen das Gehörte vertiefen oder uns von eigenen Erlebnissen berichten können. Dazu gibt es handgemachte Musik zum Mitsingen oder einfach Lauschen. Der Abend endet mit dem gemeinsamen Weg zurück zum Parkplatz unter Fackelbeleuchtung und den Geräuschen des nächtlichen Waldes.
Wer dabei sein möchte, melde sich unter information@felsenmeer.eu oder telefonisch unter 06254-940160 im Felsenmeerinformationszentrum bis zum 31. Oktober 2017 an. Kennwort: „Fackelwanderung mit volkskundlicher Führung“. Die Veranstaltung beginnt am 3. November 2017 um 17.00h am Parkplatz Römersteine, dort endet sie auch gegen 20.00h. Der Unkostenbeitrag beträgt 6 €, darin enthalten sind ein Getränk, ein Snack und eine Fackel für den Rückweg.
Multimediavortrag - 1800 Jahre Steinbearbeitung im Lautertal

Vermutlich waren das die Römer. Hans-Peter Hubrich hatte den Part übernommen, die Anfänge der Steingewinnung darzustellen. Dabei hatte er das Problem, dass aus der Zeit vom zweiten bis zum vierten Jahrhundert nach Christus wenig übriggeblieben ist und keine schriftlichen Aufzeichnungen vorliegen. Die Römer hatten nichts überliefert, so dass Hubrich nur auf Rekonstruktionen von Spuren zugreifen konnte.
Welche Spuren aus römischer Zeit gibt es noch?
Auf dem Felsberg ist die Bearbeitung von mehr als 300 verworfenen - weil missratenen - Werkstücken und Abfallstücken nachgewiesen. Aus diesen Spuren und Werkzeug-Funden an den Werkplätzen konnten die Techniken der Steinbearbeitung abgeleitet werden.
Warum gelang die Steinbearbeitung nicht immer?
Im Gegensatz zu Holz kann man bei Gesteinen keine Spaltrichtung erkennen, auch wenn die Römer schon versucht hatten, entsprechende Bruchflächen zu finden. Dass das nicht immer funktionierte, beweisen die zurückgelassenen Werkstücke, die eben keine verwertbaren Bausteine mit entsprechenden Maßen und Flächen wurden.
Wann waren die Römer am Felsberg aktiv?
Die zwei Perioden der römischen Nutzung des Berges als Lieferant für Baumaterial - zum Beispiel in Trier - können anhand verschiedener sogenannter Keiltaschen belegt werden. In der ersten Periode im zweiten Jahrhundert nach Christus waren diese Taschen zur Spaltung der Steine tiefer und breiter. Zwei Jahrhunderte später waren sie weniger tief, dafür mit geringerem Abstand angelegt. Hans-Peter Hubrich kennt zehn Granitbrocken, die Beispiele der Keiltechnik aus dem zweiten Jahrhundert liefern. In der späteren Periode seien heute noch nachweisbar 85 Säulen im Felsenmeer entstanden.
Wohin wurde das Baumaterial vom Felsberg gebracht?
Der bekannteste Baustein ist ein Säulenrest am Trierer Dom. Bei der Errichtung der dortigen Basilika hatte die Stadt an der Mosel 80 000 Einwohner - deutlich mehr als Rom selbst. Hans-Peter Hubrich sagte, der Transport vom Felsberg bis ins Rheintal sei sehr wahrscheinlich mit Hilfe einer Art Schlitten erfolgt. Am Rhein wurden die Brocken mit Kränen auf Schiffe verladen, etwa im Hafen Zullestein bei Biblis.
Daher findet man die meisten Spuren von Felsenmeer-Steinen entlang der Flussläufe von Rhein und Mosel. Das Tempo der Transporte war vom Wasserstand abhängig. Selbst im Louvre in Paris sei eine der Säulen aus Reichenbach zu finden, betonte Hubrich.
Wie gingen die römischen Steinmetze vor?
Brachialgewalt war bei der Gewinnung von Baumaterial aus Granit mit Fäustel und Spitzeisen notwendig. Diese heute 3000 Jahre alten Werkzeuge hatten die Kelten entwickelt; sie waren zusammen mit ihnen von den Römern vereinnahmt worden. Da das Eisen der Werkzeuge wegen niedriger Temperaturen bei der Herstellung weich war, mussten Schmiede im Steinbruch die Werkzeuge immer wieder neu richten.
Die von den Römern verwendete Sägetechnik wird mehr oder weniger heute noch angewendet. Dabei handelte es sich damals eigentlich nicht um eine Säge, sondern um ein Kupferblatt, das mithilfe von Quarzsand den Stein schnitt. Ein gutes Beispiel für die verschiedenen Techniken der Römer ist das Riesenschiff. Es ist nur Abfall eines rund neun Meter langen Werkstückes, das links vom heutigen "Schiff" abgespaltet und abtransportiert wurde. Dort wurden Keilgräben und Keiltaschen herausgearbeitet. Gegeneinander laufende Riefen beweisen einen Wechsel der Schlagrichtung.
Wie ging es nach den Römern am Felsberg weiter?
Zunächst gar nicht. Günther Dekker berichtete, wie die Steinbearbeitung im Felsberg erst 1883 wieder auflebte, als die Gebrüder Hergenhahn einen Steinbruch eröffneten. 1889 entstand in der Hannewaldsmühle in Reichenbach eine mittels Wasserrad angetriebene Steinschleiferei mit fünf Gehilfen. 1907 entstand das "Werk ll" in der ehemaligen Borgermühle. Fotos zeigen die Mühsal der Arbeit in der Steinbranche - auch wenn immer mehr Maschinen zum Einsatz kamen.
Welche technischen Fortschritte konnten die Steinhauer nutzen?
Eine wesentliche Erleichterung bedeutete die Einführung der Dampfmaschine, eines Ungetüms mit einer Leistung von 60 PS. Sie machte die Arbeiter unabhängig von der Wasserkraft. Nach wie vor wurde die Kraft über Transmissionsriemen übertragen, die alle mit einer Antriebswelle verbunden waren. Musste ein Werkzeug ausgetauscht werden, standen alle anderen Geräte ebenfalls still. Erst die elektrisch und mit Druckluft betriebenen Werkzeuge machten jeden Arbeitsplatz unabhängig.
Welche gesellschaftlichen Entwicklungen waren mit der Steinbearbeitung verbunden?
Mit der Umwandlung des Bauerndorfes Reichenbach zu einem Arbeiterdorf entstanden soziale Probleme, wie Günter Dekker berichtete. Im Lautertal führte sie zur Gründung einer Arbeiterbewegung. 1903 wurde ein Wahlverein gegründet, 1905 eine Zahlstelle der Steinarbeitergewerkschaft und eines Kohlen-Konsumvereins. Mit dem Bau eines Saales im Gasthaus Zum Schwanen an der damaligen Felsbergstraße (heute Beedenkircher Straße, gegenüber der alten Jugendherberge) entstand ein Treffpunkt für die der Arbeiter.
Reaktionen vonseiten der Unternehmer ließen nicht auf sich warten. So wurden wegen ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit 1905 in Lindenfels 80, in Beedenkirchen 18, in Elmshausen 78 und in Bensheim 18, insgesamt also 194 Steinarbeiter ausgesperrt. Im Gegensatz dazu habe, so Dekker, die Deutsche Steinindustrie AG (Destag) mit ihren Betrieben in Reichenbach und den Brüchen im Felsbergwald die Gewerkschaftszugehörigkeit ihrer Beschäftigten geduldet. Grund sei die gute Auftragslage und der Bedarf an Fachkräften gewesen. Als wichtig für die Steinarbeiter habe sich die Solidarität Berliner Kollegen innerhalb der AG erwiesen. So konnte ein Streik für höhere Löhne Ende 1906 abgebrochen werden, weil die Geschäftsleitung dem Druck aus Berlin nachgab und mehr zahlte.
© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 17.10.2017
Multimediavortrag - 1800 Jahre Steinbearbeitung im Lautertal

Jeder, der das Felsenmeer besucht, kennt die römischen Werkstücke, die seit 1800 Jahren den Besuchern viele Rätsel aufgeben. Hans-Peter Hubrich erklärt Ihnen, wie die Römer die Steine bearbeiteten und transportierten. Sie erfahren Details zur Spalttechnik mittels Keiltaschen und der Sägetechnik, die viel Geschick und Ausdauer erforderte und nicht zuletzt, warum so viele Werkstücke von den Römern zurückgelassen wurden.
Im 2. Teil berichtet Günther Dekker von der Wiederaufnahme der Steinbearbeitung im Felsberg um 1880 und damit den Beginn der industriellen Steinbruch- und Steinbearbeitung in Lautertal. Des Weiteren sehen Sie Bilder aus einem Steinbruch und von den vielen einzelnen Bearbeitungsschritten bei der Weiterverarbeitung in einem Steinbetrieb in Reichenbach. Der Eintritt ist frei.
Fesenmeer in Flammen 2017
Geführte Erlebniswanderung "Was die Felsen erzählen" 14:00
Erwandern Sie mit uns das Felsenmeer. Spaziergang mit Felsenmeerführer, Hexe und Kobold für die ganze Familie. Ein Felsenmeerführer wird Sie am Informationszentrum erwarten. Von dort aus wandern sie gemeinsam auf den Spuren der Geschichte und der Geologie durch das Felsenmeer. Anmeldung am Eingang erforderlich, Dauer: ca. 90 Minuten
20:00 und 22:00 Uhr
Felsenmeer in Flammen - Verborgene Wünsche
Die diesjährige Inszenierung wird zweimal am Abend gezeigt und dauert ca. 30 Minuten. mehr...
Auf der Bühne 15:30 Uhr - 16:30 Uhr
Kinderliedermacher Matthias Linßen
Rockige Gute-Laune Hits für Kids. Fetzige Musik, gepaart mit kindgerechten Texten sind Garant für ein kurzweiliges und unterhaltsames Mitmachkonzert für Groß und Klein.
Blaumanns Kindertheater "Zirkus Sauseblau" 17:00 Uhr - 18:00 Uhr
Beim Mit-Mach-Zirkus-Figuren-Theater-Spektakel "Sauseblau" gibt es Jonglage, Artistik, Clownerie und natürlich Zauberei!
Dan Dietrich, Singer-Songwriter 19:00 Uhr - 19:45 Uhr
Seine warme Stimme, die er clever mit leichten Gitarrenklängen kombiniert, vermittelt in der einen Sekunde eine wundervoll gemütliche Atmosphäre und fordert bereits in der nächsten zum Tanzen auf.
Jackaroos 20:30 Uhr - 23:45 Uhr
Die Meister der Spielfreude ziehen jeden Besucher in Ihren Bann, und das schon seit 10 Jahren. Rock, Soul und Funk vom Feinsten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, egal ob aktuelle Radiomucke oder Klassiker. Man muss sie einfach live erlebt haben.
Dan Dietrich, Singer-Songwriter 20:30 Uhr - 23:45 Uhr
Seine warme Stimme, die er clever mit leichten Gitarrenklängen kombiniert, vermittelt in der einen Sekunde eine wundervoll gemütliche Atmosphäre und fordert bereits in der nächsten zum Tanzen auf.
Fesenmeer in Flammen 2017
18:30 Uhr - 19:45 Uhr
Lauder! - Mehr als Cover-Rock.
Rockige Neuinterpretationen von Klassikern aus verschiedenen musikalischen Sparten wie Rock, Pop und Soul machen den Unterschied zu anderen Coverbands. Natürlich kommen auch Dauerbrenner von AC/DC, Billy Idol oder ZZ Top in authentischen Versionen zum Zug.
20:30 Uhr - 23:45 Uhr
Bergsträßer Allstars
Perlen der Musikgeschichte interpretiert von den Perlen der Bergsträßer Musikszene! Die Bergsträßer lieben die Songs die sie darbieten. Man merkt ihnen neben ihrer großen Professionalität vor allem an, wie gerne sie auf der Bühne stehen.
Auf der Akustikbühne am Infozentrum
20.30 Uhr - 23:45 Uhr
Tobi Vorwerk, Singer-Songwriter
Halbfinalist bei The Voice of Germany 2015, Singer-Songwriter und Darmstädter aus Leidenschaft, versteht es mit seiner markanten Reibeisenstimme das Publikum zu begeistern und jede Nummer einzigartig zu machen. Von Rock und Pop über Soul und Blues, bis hin zu HipHop, spielt er sich durch alle erdenklichen Genres.